Almetalbahn und Sennebahn weiter im Fokus
12.02.2019
Prüfauftrag zur Reaktivierung der Almetalbahn an den NWL
Die Diskussion um eine mögliche Reaktivierung der Almetalbahn, die seit einigen Wochen die Öffentlichkeit beschäftigt, war am Montagabend Thema in der Verbandsversammlung des Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter (nph). Das Vorhaben der Reaktivierung ist im aktuellen Nahverkehrsplan des Zweckverband Nahverkehr-Westfalen Lippe (NWL) enthalten.
Die nph-Verbandsversammlung bittet den NWL als zuständigen Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV), eine Machbarkeitsstudie sowie eine Aktualisierung der im Jahr 2010 durchgeführten Standardisierten Bewertung für die komplette Strecke zwischen Paderborn und Brilon in Auftrag zu geben. Die seinerzeit durchgeführte Standardisierte Bewertung betrachtete den Abschnitt zwischen Paderborn und Büren. Die Einbeziehung der gesamten Almetalbahn ist aber notwendig, da nur so eine positive Auswirkung in Bezug auf die potentielle Nachfrage insbesondere für den Bereich Nordhessen erzielt werden kann. „Die Menschen nutzen wieder gerne die Angebote des öffentlichen Nahverkehrs. Und Bahnfahren ist eine schnelle und ökologisch sinnvolle Alternative zum PKW.“ begründet nph-Verbandsvorsteher Dr. Ulrich Conradi die jetzige Initiative zur Reaktivierung der Almetalbahn.
Paderborns Landrat Manfred Müller betonte das starke Interesse an der Almetalbahntrasse: „Der Kreis Paderborn hat vor Jahren bereits die Sicherung der Trasse übernommen. Eine aktualisierte Bewertung schafft verlässliche Entscheidungsgrundlagen. Auch zunehmend ausgelastete Schienenstrecken gilt es zu berücksichtigen. Ob eine Reaktivierung möglich ist, wird sich aber erst danach entscheiden. Ich begrüße die aktuellen Aktivitäten des nph und aller Unterstützer für die Almetalbahn ausdrücklich“. Bis zu einer möglichen Betriebsaufnahme der Almetalbahn kann – entsprechende positive Ergebnisse der Untersuchungen, eine Sicherstellung der Finanzierung sowie zustimmende Beschlüsse der Entscheidungsträger vorausgesetzt – sicherlich ein Zeitraum von 10 bis 15 Jahren angesetzt werden.
Hinsichtlich einer möglichen Elektrifizierung der Sennebahn RB 74 zwischen Paderborn und Bielefeld wurde die nph-Verbandsversammlung darüber informiert, dass derzeit beim NWL eine sog. Zukunftskonzeption für alle dieselbetriebenen Bahnstrecken im NWL durchgeführt wird. Für die derzeit im Dieselnetz betriebene Strecke wird geprüft, inwieweit hier Elektro- oder Batterie-Triebfahrzeuge eingesetzt werden können. Erste Ergebnisse werden voraussichtlich im Frühsommer dieses Jahres vorliegen.