Regionalbus-Verkehr zukünftig aus einer Hand
24.01.2025

Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (nph) will den Vertrieb ab 2026 aktiv selbst gestalten
Kurze Wege, attraktives Angebot, pünktliche Busse - im Zuge der Neustrukturierung des Regionalbus-Verkehrs verfolgt der Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (nph) neben einem einfachen Tarif auch eine spürbar veränderte Ausrichtung des Vertriebs. "Wir wollen den Kunden mit seinen Wünschen und Bedürfnissen viel stärker in das Zentrum unseres Handelns stellen. Dazu gehört auch, dass wir neue Kundengruppen beispielsweise in der Wirtschaft erschließen. Entscheidend ist, dass es zukünftig einen Ansprechpartner mit schlanken Strukturen für alle Regionalbus-Themen gibt", gibt Verbandsvorsteher, Landrat Christoph Rüther (Kreis Paderborn), zusammen mit seinem Landratskollegen Michael Stickeln (Kreis Höxter) die Richtung vor.
Die bisherige Struktur sah vor, dass sich der nph vor allem auf die Bereiche Angebot/Verkehrsplanung sowie Finanzen/Controlling konzentriert. Durch den Austritt aus der Verbundgesellschaft Paderborn/Höxter (VPH) zum 31. Dezember 2024 will der nph zukünftig den Bereich Vertrieb/Kunde selbst bearbeiten, um einen ganzheitlichen Erfolg des ÖPNV in der Region zu ermöglichen. Im Unterschied zu den bisherigen Aktivitäten setzt der nph dabei auf einen aktiven Vertrieb, der auf potenzielle Neukunden unter anderem in Gewerbegebieten zugeht.
Ein konkreter Nutzen für die Kunden ergibt sich allein schon daraus, dass alle Aktivitäten zum Regionalbus-Verkehr zukünftig aus einer Hand kommen. "Aktuell haben wir zu viele Akteure, die sich unterschiedliche Ziele setzen. Das führt dazu, dass Kunden und Interessenten des ÖPNV verunsichert sind und den Bus meiden. Wir werden klare Verantwortlichkeiten schaffen, um die Menschen in unserer Region vom Angebot des neuen nph zu überzeugen", erläutern Rüther und Stickeln. Durch weniger Gremien und weniger Abstimmungsbedarf will der nph die Effizienz und Attraktivität des ÖPNV steigern. Im Verlauf des Jahres 2025 wird der nph die Weichen für die angestrebten Verbesserungen stellen, die zum 1. Januar 2026 eintreten sollen.
"Um die vorgegebenen Ziele zu erreichen, brauchen wir auch eine ganz neue Ausrichtung der vertrieblichen Aktivitäten. Dem stationären Vertrieb kommt dabei nur eine untergeordnete Rolle zu, zumal immer mehr Kunden ihre Tickets online kaufen. Das Deutschlandticket hat den Trend weg vom stationären Vertrieb weiter beflügelt", erläutert nph-Geschäftsführer Marcus Klugmann. Mehr Kunden, mehr Erlöse - diese Zielsetzung prägt den zukünftigen Vertrieb, den der nph mit qualifiziertem Personal und entsprechender Struktur ausstatten wird.
Am Standort Paderborn finden die Kunden ausreichend stationäre Verkaufsstellen mit Beratungskompetenz vor. Dagegen gibt es in Höxter keine vergleichbare Anlaufstelle, sodass eine Ausweitung in diesem Gebiet angedacht ist. Für den Kundendialog mit Beratung und Anliegen wird der nph zudem eine eigene Hotline einrichten. "Wir beschäftigen uns aktuell intensiv mit der Ausarbeitung des Vertriebskonzepts. Dabei gibt es eine klare Zielsetzung: so einfach und attraktiv wie möglich für die Kunden", sagt Klugmann.
Gern steht der nph bei der Neuausrichtung für einen engen Austausch und eine Zusammenarbeit mit der Stadt Paderborn und dem Padersprinter zur Verfügung. So könnte eine gemeinsame Facharbeitsgruppe zur zukünftigen Struktur auch kurzfristig an den Start gehen. "Wir nehmen die kürzlich geäußerten Bedenken in der Stadt Paderborn sehr ernst und haben großes Interesse daran, gemeinsam eine Lösung umzusetzen. Parallel arbeiten wir unvermindert an der Umsetzung der beiden Kreise, damit wir wie geplant ab Januar 2026 mit der Neuausrichtung an den Start gehen können", betonen Rüther und Stickeln.