nph-Verbandsversammlung sichert Regionalbusverkehr
17.03.2022
Jobticket als gute Alternative für Arbeitnehmer
In den letzten Wochen stiegen die Preise für Energie und Kraftstoffe explosionsartig auf neue Höchstwerte und belasten Privathaushalte wie Unternehmen gleichermaßen. Zuletzt war bereits bekannt geworden, dass auch die Busverkehrsunternehmen hiervon stark betroffen sind. Die Verbandsversammlung des zuständigen Aufgabenträgers Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (nph) hat sich daher in seiner gestrigen Sitzung umfassend mit der Situation auseinandergesetzt. Mit den gefassten Beschlüssen konnte der Regionalbusverkehr erstmal gesichert werden.
Der stellvertretende Geschäftsführer des nph, Bernd Adelmeyer, berichtete den Mitgliedern der Verbandsversammlung, dass die Vertreter den beiden Busunternehmen - go.on und BVO - sich in der vergangenen Woche bei ihm gemeldet haben. Übereinstimmend hatten beide darauf hingewiesen, dass durch die Preissteigerungen den Verkehrsunternehmen erheblich Liquidität entzogen werde. So wuchs die Sorge, dass einige Unternehmen diese Situation wirtschaftlich nicht überstehen könnten. Für diesen Fall sei mit der Einstellung von Linien zu rechnen. Die politischen Mandatsträger waren sich einig, dieses Szenario unbedingt zu vermeiden. „Schüler- und Linienbusverkehre gehören zur kommunalen Daseinsversorgung. Daher ist sicherzustellen, dass ein angemessenes Angebot an Verkehren besteht!“ betonte der Vorsitzende der nph-Verbandsversammlung Heiko Hansmann die Sichtweise der Verbandsversammlung. Diese beschloss daher, die durch die erhöhten Dieselpreise entstehenden Mehrkosten vertragsgemäß zu übernehmen und die Verkehrsunternehmen insoweit zu entlasten. Hiervon profitieren die acht Linienbündel, welche bereits gemeinwirtschaftlich und somit in wirtschaftlicher Verantwortung des nph betrieben werden.
Geworben wurde ferner für die Nutzung des ÖPNV. Gerade für Berufspendler besteht bereits heute ein attraktives Angebot für die täglichen Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte. Als passendes Tarifangebot wurde auf das neue Jobticket der Verbundgesellschaft Paderborn/Höxter (VPH) hingewiesen. „Viele Arbeitgeber wollen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den hohen Spritpreisen entlasten“, berichtete der stellvertretende nph-Geschäftsführer Bernd Adelmeyer. „Durch eine Beteiligung an den Kosten des Jobtickets können sie das auf einfache Art tun. Neben der Mitarbeiterbindung tun sie damit auch gleich etwas Gutes für unsere Umwelt“, ergänzt Heiko Hansmann.
Zusätzlich sollen die vorhandenen Verkehre - zusammen mit den betroffenen Städten und Gemeinden - auf Optimierungsmöglichkeiten überprüft werden. Im Fokus sind hierbei insbesondere solche Fahrten, die sich bislang bereits einer eher geringen Nachfrage erfreuen.
Rechtlich geprüft werden soll ferner, wie mit den vier noch eigenwirtschaftlichen, also in der wirtschaftlichen Verantwortung der Verkehrsunternehmen stehenden Linienbündeln umzugehen ist. Auch hier belasten die hohen Kraftstoffpreise die Verkehrsunternehmen.
Die Linienbündel im Verbundgebiet des nph:
Die gemeinwirtschaftlich betriebenen Linienbündel im Hochstift:
- LB 1 Delbrück
- LB 2 Bad Lippspringe/Hövelhof
- LB 3 Brakel
- LB 4 Warburger Börde
- LB 5 Stadtverkehr Höxter
- LB 6 Paderborner Hochfläche
- LB 9 Nordkreis Höxter
- LB 11 Wesertal
Die eigenwirtschaftlich betriebenen Linienbündel im Hochstift:
- LB 7 Lichtenau
- LB 8 Stadtverkehr Warburg
- LB 10 Egge
- LB 12 Büren/Salzkotten